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Willst du mein
Favoriten sein?

„Willst du mein Favoriten sein?“ geht in die Verlängerung


Dank digitaler Innovation konnte der Beteiligungsprozess im Südraum Favoriten auch in der Coronakrise weitergeführt werden – Über 9.000 Personen haben bereits online mitgemacht – Jetzt kommt auch Dialog vor Ort.

Der Südraum Favoriten ist ein ganz besonderer Stadtteil, wo städtische Landwirtschaft und die alten Dörfer des Liesingtals auf dicht bebautes Gebiet und modernen Wohnbau treffen. Durch die Verlängerung der U1 nach Oberlaa haben sich die Voraussetzungen für die BewohnerInnen im Stadtteil grundlegend geändert. Aufgrund der U-Bahn-Anbindung ist die Lebensqualität vor Ort und die Attraktivität des Gebietes stark gestiegen.

Die Stadt Wien hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit der Bevölkerung ein Stadtteilentwicklungskonzept (SEK) zu erstellen, das festlegt, wie die zukünftige Entwicklung des Stadtteils aussehen soll. Bei der Erstellung des Konzepts, der BürgerInnenbeteiligung und der Kommunikation geht die Wiener Stadtentwicklung neue Wege. Ursprünglich war „Willst du mein Favoriten sein?“ bis Ende Juni geplant. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten Veranstaltungen vor Ort abgesagt werden. Diese werden nun nachgeholt.

Vizebürgermeisterin Hebein: „Wir müssen auch vor Ort miteinander diskutieren.“

„Ich bin dankbar, dass sich schon sehr viele Menschen aus dem Südraum Favoriten online beteiligt haben. Wir sind mit dem Entwicklungskonzept für den Südraum einen großen Schritt weiter gekommen. Jetzt haben wir uns dazu entschlossen, dass es eine Verlängerung der BürgerInnenbeteiligung braucht. Wir müssen auch vor Ort miteinander diskutieren und Ideen erarbeiten können, um zu einem breit getragenen Ergebnis zu kommen“, sagt Vizebürgermeisterin Birgit Hebein. „Auf der einen Seite brauchen wir Wohnraum, damit die Mieten auch für unsere Kinder leistbar bleiben. Auf der anderen Seite ist es unsere Aufgabe, Grün- und Freiraum zu sichern und zu schaffen, wenn wir die Klimakrise bewältigen wollen. Mit ‚Willst du mein Favoriten sein?‘ wollen wir diese Punkte ganz offen mit der Bevölkerung diskutieren. Die Coronakrise konnte uns nicht davon abhalten, uns über die Entwicklungen im Südraum Favoriten auszutauschen“, sagt Vizebürgermeisterin Hebein.

Vizebürgermeisterin Hebein: „Wir müssen auch vor Ort miteinander diskutieren.“

Bezirksvorsteher Marcus Franz: „Es ist wichtig, dass alle FavoritnerInnen die Chance erhalten mitzubestimmen, wie sich der Südraum Favoriten weiterentwickeln soll. Daher begrüße ich die Verlängerung der BürgerInnenbeteiligung bis Ende des Jahres. Der Süden Favoritens war immer schon durch seinen ländlichen Charakter und seinen hohen Grünflächenanteil geprägt. Es muss daher Sorge getragen werden, dass große und bedeutende Grünareale auch zukünftig erhalten bleiben. Wichtig ist: Ökologische und nachhaltige Planung in Bezug auf Naturschutz und Klimawandel müssen im Vordergrund und in Balance zum geplanten Stadtteil-Entwicklungskonzept stehen. Stadtentwicklung ist immer ein kontroverses Thema und bereitet den BürgerInnen vor Veränderungen auch Sorgen. Mir als Bezirksvorsteher ist es daher ein besonderes Anliegen, den FavoritnerInnen eine Plattform zum Mitbestimmen zu bieten.“

Das sind die Programmpunkte bis Ende des Jahres

  • Das Dialograd ist unterwegs! Im August wird das Dialograd an mehreren Stationen im Südraum Favoriten unterwegs sein. Vor Ort können sich Interessierte über den Stand und die bisherigen Ergebnisse des Stadtteilentwicklungskonzepts informieren und weitere Vorschläge einbringen.
  • Dritte Online-Sprechstunde zum Themenschwerpunkt Mobilität und Verkehr im Stadtteil.
  • Große Stadtteilwerkstatt im Herbst 2020 In Workshop-Atmosphäre wird der aktuelle Stand des SEK vorgestellt und mit Interessierten diskutiert.
  • Zweite Ausgabe der Projektzeitung: Mit dieser Ausgabe wird das Stadtteilentwicklungskonzept zusammengefasst und an 18.000 Haushalte im Südraum Favoriten verteilt.

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Erster Arbeitsstand des SEK liegt vor

Im Rahmen des Stadtteilentwicklungskonzepts konnten erste Zwischenergebnisse fixiert werden.

Gesicherte Großgrünraume

Die so prägenden Grünräume Böhmischer Prater, Laaer Wald, Löwygrube, Kurpark Oberlaa und Goldberg, aber auch die Grünräume südlich von Oberlaa und Unterlaa bleiben gesichert und sollen hinsichtlich ihrer Erholungsmöglichkeiten weiter verbessert werden. Dafür sorgt das jetzt im Gemeinderat beschlossene „Leitbild Grünräume“. Dort sind die genannten Flächen dauerhaft als Grünflächen festgeschrieben.

Durch den Abbruch der Anschlussstelle Simmering (A23) entsteht die Möglichkeit, das Areal für die Freizeitnutzung zu attraktiveren und entlang der Ostbahn eine Grün- sowie Rad-Fußwegverbindung nach Innerfavoriten zu schaffen („ParkLink“).

Dörfer des Liesingtals schützen

Die Identität der beiden Orte Oberlaa und Unterlaa kann durch einen Ausbau des Weinbaugebietes Goldberg unterstützt werden. Die Ortskerne sollen durch neue Gestaltungsmaßnahmen attraktiviert und die Heurigenkultur belebt werden. Die Schutzzone sichert außerdem eine angemessene bauliche Entwicklung, die behutsam das Ortsbild bewahrt. Für alle Ortskerne gilt: die neuen Entwicklungen in ihrer Nachbarschaft erfolgen unter der Wahrung der dörflichen Prägungen. Gleichzeitig ist durch eine kluge Verflechtung von bestehenden und neuen Nachbarschaften eine Verbesserung für den gesamten Stadtteil zu erwarten.

Neue Entwicklungsprojekte bündeln

Die Stadtentwicklungsprojekte sollen sich auf das unmittelbare Umfeld bzw. den Einzugsbereich der U1 beschränken. Durch eine kompakte und konzentrierte Wohnform kann mehr Grün- und Freifläche erhalten bleiben, was gut für den Klimaschutz und die Lebensqualität im Bezirk ist.

Die Entwicklungsschwerpunkte lauten:

  • Violapark: Rund 1.000 Wohneinheiten. Die Widmung hierfür wurde bereits vom Gemeinderat beschlossen und das Projekt befindet sich in Umsetzung;
  • Ausbau FH Campus Wien für ca. 12.000 Studierende; Widmungsverfahren läuft
  • An der Kuhtrift: Rund 150 Wohnungen, Büros, Nahversorger sowie eine Park&Ride Anlage auf der Fläche des derzeitigen Parkplatzes; nach eingehender Prüfung wurden die Gebäudehöhen in Teilbereichen reduziert;
  • Kurbadstraße: Rund 1.000 Wohnungen, ein Kindertagesheim und Nahversorger an der Endstation der U1 . Die geplanten Gebäudehöhen des bereits präsentierten Projektes sollen nochmals überprüft und in Teilbereichen reduziert werden.
  • Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl – ein Vorzeigestadtteil für klimagerechte Stadtplanung mit einem längeren Umsetzungshorizont. 
  • Umfeld Oberlaaer Straße: Gewerbe-, Industrie- und Bürostandorte, aber auch Sicherung und Weiterentwicklung von Wohnen im Umfeld einer etwaigen künftigen U-Bahnstation Oberlaaer Straße im Zuge der Verlängerung der U1 Richtung Rothneusiedl;
  • Positive Effekte im Bestand durch Verbesserungen im Fuß- und Radwegenetz und im öffentlichen Verkehr, bessere Nahversorgung sowie durch die Sicherung und stärkere Vernetzung von Grünräumen. Abseits des Einzugsbereichs der U-Bahn wird es nur vereinzelt zu baulichen Entwicklungen kommen.

Schon 9.400 Personen machen online mit

Bereits im Jahr 2019 haben vorbereitende Veranstaltungen und intensive Gespräche die Grundlage für die Intensivphase des größten Beteiligungsprozesses der Wiener Stadtentwicklung geschaffen. Seit Jänner dieses Jahres werden über soziale Medien und andere Kanäle alle BewohnerInnen des Südraums Favoriten dazu eingeladen, sich an der Erarbeitung einer gemeinsamen Entwicklungsperspektive für ihren Stadtteil zu beteiligen.

Neben der Projektwebsite bildete die „Frage der Woche“ das digitale Herzstück der BürgerInnenbeteiligung.

  • Bei 22 „Fragen der Woche“ haben ca. 3.000 Personen mitgemacht. Die Abstimmungsergebnisse wurden wöchentlich an die Community kommuniziert. Diese finden sich auf unserer Homepage zum Nachlesen und sie fließen in das SEK ein.
  • Über 6.300 Personen haben auf Facebook, Instagram und über die Website mitgemacht und ihre Wünsche und Ideen kundgetan.
  • Während des Corona-Lockdowns gab es zwei digitale Live-Sprechstunden.
  • Projektzeitung an mehr als 18.000 Haushalte: Präsentation eines ersten Arbeitsstandes des SEK. Analoge Rückmeldemöglichkeit mittels Dialog-Karte.

Hier geht es weiter zur Auswertung aller Dialog-Karten!