Aus den Themenfeldern (1) Grünräume, Freiräume & Landwirtschaft, (2) Mobilität & Versorgung, (3) Dorfcharakter sowie (4) Stadtentwicklung, Wohnen & Klima, die mit den BürgerInnen bisher erarbeitet wurden, lassen sich für das SEK nun vier zentrale Schwerpunkte ableiten.
Die Schwerpunkte des SEK
Aus den Themenfeldern (1) Grünräume, Freiräume & Landwirtschaft, (2) Mobilität & Versorgung, (3) Dorfcharakter sowie (4) Stadtentwicklung, Wohnen & Klima, die mit den BürgerInnen bisher erarbeitet wurden, lassen sich für das SEK nun folgende zentrale Schwerpunkte ableiten:
(1) Großgrünräume sichern und vernetzen
Traditionelle Kulturlandschaften mit ihren landwirtschaftlichen Flächen bilden das Rückgrat des Südraum Favoriten. Mit dem SEK wird einer der größten Grünräume Wiens nun auf Dauer gesichert.
Der Großgrünraum Laaer Berg – Liesingtal ist nur ein Teil eines großen Landschaftsraumes im Landesgebiet von Wien und Niederösterreich. Als Teil des Wiener Grüngürtels und im Zusammenspiel mit dem „Grünen Ring“ in Niederösterreich ist er für die gesamte Stadtregion von zentraler Bedeutung, sowohl für die landwirtschaftliche Produktion, den Umgang mit dem Klimawandel als auch für Erholungsfunktionen. Nun soll er dauerhaft als Großgrünraum gesichert werden.
Die so prägenden Grünräume Böhmischer Prater, Laaer Wald, Löwygrube und Kurpark Oberlaa bleiben gesichert und werden gemeinsam mit den Gebieten des Laaer Bergs und des Liesingtals enger vernetzt und in ihren Erholungsmöglichkeiten weiter verbessert. Durch den Abbruch der Anschlussstelle Simmering (A23) entsteht die Möglichkeit, das Areal für die Freizeitnutzung zu attraktivieren und entlang der Ostbahn eine Rad-Fußwegverbindung nach Innerfavoriten zu schaffen („ParkLink“).
(2) Die Dörfer des Liesingtals bewahren
Oberlaa, Unterlaa und Rothneusiedl Ort sind wie Perlen auf einer Schnur entlang des Liesingbachs aufgefädelt. Sie prägen mit ihrem typischen Charakter das Bild des Südraum Favoriten.
Der Maßstab der Stadt ist hier, in den Dörfern des Liesingtals, ein anderer als am Verteilerkreis oder in der Per-Albin-Hansson-Siedlung. Und doch scheint auch hier, am südlichen Rand von Wien die Stadtentwicklung angekommen zu sein. Vor einigen Jahren wurde die U1 bis nach Oberlaa verlängert und an zahlreichen Stellen drehen sich die Baukräne, um ein weiteres Stück Stadt aus dem Boden zu heben. Doch was passiert mit den historischen Dörfern und ihren traditionellen Prägungen?
Die Identität der beiden Orte Oberlaa und Unterlaa kann durch einen Ausbau des Weinbaugebietes Goldberg unterstützt werden. Die Ortskerne sollen durch neue Gestaltungsmaßnahmen attraktiviert und die Heurigenkultur belebt werden. Die Schutzzone sichert außerdem eine angemessene bauliche Entwicklung, die behutsam das Ortsbild bewahrt.
Der Ort Rothneusiedl, der mit dem angrenzenden Zukunftshof ein Ensemble bildet, kann durch die Impulse aus dem Stadtentwicklungsgebiet Rothneusiedl belebt werden. Für alle Ortskerne gilt: die neuen Entwicklungen in ihrer Nachbarschaft erfolgen unter der Wahrung der dörflichen Prägungen. Gleichzeitig ist durch eine kluge Verflechtung von bestehenden und neuen Nachbarschaften eine Verbesserung für den gesamten Stadtteil zu erwarten.
(3) Neue Entwicklungsprojekte bündeln
Im Südraum Favoriten werden in den kommenden Jahren an unterschiedlichen Standorten Stadtent- wicklungsprojekte realisiert. Diese sollen sich im unmittelbaren Umfeld der U1 konzentrieren und somit an einer hochrangigen ÖV-Achse. Dadurch ist es möglich eine kompakte Stadtentwicklung zu erzielen und den Bodenverbrauch so gering wie möglich zu halten. Zugleich können durch eine kompakte und konzentrierte Wohnform mehr Grün- und Freiflächen erhalten bleiben, was gut für den Klimaschutz ist. Außerdem kann aufgrund der Nähe zu den hochrangigen öffentlichen Verkehrsmitteln und der guten Erreichbarkeiten zusätzlicher Verkehr möglichst vermieden werden. Im Gegenzug soll auf umfangreiche zusätzliche Nachverdichtungen in bestehenden, zumeist kleinteiligen Siedlungen weitestgehend verzichtet werden.
(4) Positive Effekte für den Bestand schaffen
Im Südraum Favoriten findet man ganz unterschiedliche Siedlungsformen – in weiten Teilen mit einer hohen Wohnqualität. Bei neuen Entwicklungen ist besonders darauf zu achten und sorgsam mit dem Bestand umzugehen.
Ein zentrales Ziel in der Stadtteilentwicklung ist es, durch neue Projekte auch positive Effekte für den Bestand zu schaffen: Durch Verbesserungen im Fuß- und Radwegenetz und im öffentlichen Verkehr, bessere Nahversorgung sowie durch die Sicherung und stärkere Vernetzung von Grünräumen. Abseits des Einzugsbereichs der U-Bahn wird es nur vereinzelt zu baulichen Entwicklungen kommen und zwar dort, wo bauliche Erweiterungen verträglich und Aufwertungen auch für den Bestand erreicht werden können.
Auch die öffentlichen Freiräume lassen sich verbes- sern. So könnten in manchen Bereichen zusätzliche attraktive Grün- und Freiräume die Lebensqualität heben.
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